St. Josefshaus Witten-Annen gGmbH
Stockumer Straße 65
58453 Witten-Annen
Tel.: 02302 665-0
Fax.: 02302 665-200
kontakt@altenzentrum-st-josef.de
Medizinproduktebeauftragte:
Bernadette Heiduk
mpg@altenzentrum-st-josef.de
Leitbild
Das Konzept des Altenzentrums St. Josef
1.0 Präambel
Das Altenzentrum St. Josef in Witten ist als gemeinnützige Einrichtung innerhalb der Katholischen Kirche dem christlichen Welt- und Menschenbild verpflichtet, wie es in der Heiligen Schrift grundgelegt ist.
- Die Welt ist von Gott als seine Schöpfung den Menschen anvertraut
und in Verantwortung übergeben; - Der Mensch ist in all seinen Lebensphasen und Lebenslagen als Abbild
und Ebenbild Gottes in seiner Einmaligkeit und Individualität
geschaffen; - Jesus Christus ist für uns das Urbild wahren Menschseins, Leitbild und
und Orientierung.
Wir erwarten von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Bewohnern, dass sie diese Grundausrichtung im Unternehmensleitbild respektieren. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwarten wir, dass diese Grundsätze anerkannt werden und aktiv in den Dienst eingebracht werden.
2. Das Konzept des „Miteinander Lebens“
2.1. Grundgedanken zur Pflege
Das Hilfsangebot in der Pflege im Altenzentrum St. Josef ist aktivierend angelegt, d.h. es wird so viel Hilfestellung gegeben wie nötig, um das Möglichste zu erreichen. Weiter aber, es wird darauf geachtet, dass die Selbstbestimmtheit des Bewohners erhalten bleibt und er bei pflegerischen Handlungen jederzeit mitbestimmen kann, ob diese in der Form stattfinden oder nicht. Der Mitarbeiter ist verpflichtet, den Bewohner, je nach dem Hilfebedarf, bei seinen individuellen Entscheidungen zu begleiten. Er ist verpflichtet ihn ggf. auf die negativen Auswirkungen seiner Entscheidung hinzuweisen bzw. ihm darzulegen.
2.2. Grundlagen des „Miteinander Lebens“
Ziel der Einrichtung ist, dem Bewohner ein hohes Maß an Zufriedenheit und Lebensqualität in dieser letzten Phase des Lebens zu geben. Wir sind bemüht, älteren und pflegebedürftigen Menschen ein wohnliches Zuhause zu bieten, in dem sie würdevoll leben und sterben können. Wir unterstützen die Bewohner in ihren Bedürfnissen nach sozialen Kontakten und Gemeinschaft und begleiten sie auch in schwierigen Situationen. Oder anders formuliert: Wir leben miteinander.
2.3. Der Alltag im Altenzentrum
Um den alten und pflegebedürftigen Menschen eine Orientierungshilfe zu geben, ist auch im Altenzentrum der Tagesablauf entsprechend gestaltet. Als Orientierungspunkte sind die Mahlzeiten anzusehen, Frühstück 8.00 – 9.30 Uhr, Mittagessen 12.00 – 13.30 Uhr, Nachmittagskaffe 15.00 – 16.00 Uhr und Abendbrot 18.00 – 19.30 Uhr. Dieses zeitliche Gerüst steht als Orientierung für die Bewohner im Raum, muss aber nicht zwingend eingehalten werden.
An dieser Stelle rückt die Individualität und Lebenszufriedenheit in den Vordergrund, da wir die Bewohner, bei denen keine Notwendigkeit besteht, nicht wecken, sondern ihnen die Möglichkeit geben, ihre Bedürfnisse hinsichtlich Schlaf auszuleben. Jeder Bewohner, der gemäß seinem Biorhythmus ausgeschlafen hat, hat aber auch noch später die Möglichkeit am Frühstück, welches in Büffetform gereicht wird, teilzunehmen d.h. aber auch weiter, dass er entsprechend zeitversetzt sein Mittagessen nach dem Frühstück, sowie entsprechend zeitversetzt sein Nachmittagskaffee und sein Abendbrot erhält. Aber auch diese zeitversetzten Mahlzeiten sind in der gleichen Vielseitigkeit und Qualität wie zu den fest angesetzten Zeiten, da alles in Buffetform angeboten wird.
So wie das Wecken zum Frühstück in der Einrichtung verpönt ist, so legen wir im Abendbereich großen Wert darauf, einen „normalen“ Beginn der Nachtruhe zu erreichen. Durch Aktivitäten wird versucht, den Bewohner vom vorzeitigen Zubettgehen abzulenken und ihn in seiner Schlafbiographie entsprechend zu Bett gehen zu lassen. In diesen Abendaktivitäten wird Gemeinschaft gelebt und erlebt, die vom Alleinsein ablenken sollen. Das gemeinsame „Nachrichten sehen“ soll über das aktuelle Geschehen informieren, die im Programm darauf folgenden Filme können Gedanken an frühere Zeiten aufkommen und in Erinnerungen schwelgen lassen.
2.4. Miteinander leben nach dem Normalitätsprinzip
Die Mitarbeiter unseres multiprofessionellen Teams versuchen die BewohnerInnen entsprechend ihrer Biographie abzuholen und gemeinsam mit ihnen den Tag zu gestalten. Beginnend mit dem Frühstück versuchen die Mitarbeiter der Teams gemeinsam mit den Bewohnern die Tische einzudecken und die Brotkörbe vorzubereiten, Kaffee zu kochen, die Aufschnittplatten vorzubereiten, Käse und Marmelade auszusuchen, um dann gemeinsam mit den Bewohnern am gedeckten Frühstückstisch den Tag zu beginnen. Auch die Bewohner/innen, die etwas länger geschlafen haben, stoßen nach und nach dazu, frühstücken ein wenig später als Nachzügler und nehmen so an der Frühstücksgruppe teil. Es wird noch bei einer Tasse Kaffee aus der Zeitung vorgelesen bzw. die Themen werden diskutiert und besprochen, bevor die Frühstücksgruppe gemeinsam den jeweiligen Fähigkeiten entsprechend mithilft, die Tafel aufzuheben.
Küchengeräusche und –gerüche spielen auch beim Mittagessen eine große Rolle. Noch bevor das Mittagessen in den entsprechenden Speiseverteilwagen in den Wohnbereichen auftaucht, haben die Bewohner schon gemeinsam mit den Mitarbeitern die Tische eingedeckt. Je nach Bereich bedienen sich die Bewohner selbständig aus den Schüsseln, in denen das Essen auf die Tische verteilt wird, oder die Mahlzeit aus den Speisetransportwagen angeboten wird.
Es wird jeder Bewohner nach seinen Essenswünschen gefragt und auch seine Mengenwünsche werden berücksichtigt.
3.0 Die Ausstattung der Einrichtung
3.1 Die räumliche Ausstattung
Alle Bereiche des Altenzentrum St. Josef sind mit 500 Lux-Lichttechnik ausgestattet. Diese 500 Lux-Lichttechnik wird teilweise als Simulation des Tageslichtes eingesetzt. Die strahlende Helligkeit dieser Lichttechnik sorgt zum einen dafür, dass keine Schattenbildung auf den Fußböden entsteht und dadurch bedingt, zu mehr Gangsicherheit unserer Bewohner führt und Stürze vermeiden hilft.
Da unsere Bewohner, bedingt durch ihr Alter, in der Sehschärfe doch recht eingeschränkt sind, bewirkt diese helle Lichttechnik, dass das tägliche Leben und das Umfeld besser wahrgenommen werden, und die Bewohner sich rege am Gemeinschaftsleben beteiligen.
3.2. Wohnliches Zuhause
In unserer Einrichtung gehören der Flur und die Gemeinschaftsräume des jeweiligen Bereiches zu dem Zuhause des Bewohners. Aus diesem Grunde sind auch die Flure und Aufenthaltsbereiche mit entsprechendem Mobiliar ausgestattet, welches der Bewohner auch als solches erkennt. Anders als im Krankenhausbereich bieten unsere Flure in Sitzgruppen die Möglichkeit dort zu verweilen und in anderen Bereichen, in entsprechend ausgestatteten Begegnungszentren, sich gemeinsam hinzusetzen, sich auszutauschen, Spiele zu spielen, Fern zu sehen, etc., eben miteinander zu Leben in Gemeinschaft.
3.3. Das Bewohnerzimmer
Die Bewohnerzimmer, gleichgültig ob Einzelzimmer oder Doppelzimmer, sind so ausgestattet, dass hier einige Funktionsmöbel wie Pflegebett und Nachtschrank, sowie der Kleiderschrank seitens der Einrichtung gestellt werden. Ebenso gehört zu jedem Bewohnerzimmer ein kleiner Tisch und 2 Stühle, die aber von uns jederzeit entfernt werden können. In diesem frei gewordenem Raum kann der Bewohner sich sein Ambiente selbst zu gestalten. Hier können liebgewonnene Kleinmöbel, wie der „Ohren“stuhl, die Kommode etc. mitgenommen werden und ihren Platz im Bewohnerzimmer finden. Des Weiteren hat der Bewohner die Möglichkeit, neben der funktionsbedingten Bettleuchte auch noch seine eigene Deckenlampe mitzubringen und sich vom Hausmeister aufhängen zu lassen. Somit kann jedes Bewohnerzimmer mit Hilfe der Angehörigen oder in Eigenregie zu einem individuell gestalteten Raum des Wohlfühlens umgewandelt werden. Das Einbringen des eigenen Mobiliars und damit der eigenen Note und Individualität verleiht dem Bewohner Wohlbehagen um sich schneller einzugewöhnen.
4.0 Verwirklichung des Konzeptes
Gemeinsames Ziel aller Abteilungen der Einrichtung ist es, das Konzept des „Miteinander Lebens“ umzusetzen. Hierbei darf das Bezugspflegemodell nicht außer Acht gelassen werden, die Biographien der Bewohner müssen ihre Berücksichtigung finden und das christliche Unternehmensleitbild muss in allen Umsetzungsbemühungen die Grundlage darstellen.
Das Konzept des „Miteinander Lebens“ verleiht den Bewohnern unserer Einrichtung Sicherheit und Zufriedenheit, da es sich an der Biographie des jeweils Einzelnen orientiert. Die Beteiligung aller Berufsgruppen ist bei der Umsetzung des gemeinsamen Konzeptes gefragt, da die multiprofessionellen Teams bei der Definition und Verwirklichung des Normalitätsgedankens eine große Rolle spielen.
Wohlfühlen kann man sich in den einzelnen Wohnbereichen auf Grund der Milieugestaltung, die sich an der Lebenszeit der Bewohner orientiert. Ebenso sorgen die jahreszeitgemäßen Ausschmückungen und Dekorationen der Stationen, für das Wohlfühlambiente, eben wie früher zu Hause.